Den Aufbruch spüren
Im Einleitungsgespräch betonte Bischof Wilhelm Krautwaschl, dass Kirchenentwicklung etwas ganz Normales ist und zu jeder Zeit der Kirchengeschichte stattfand. Wir wollen Kirche in der Welt eine Gestalt geben, damit wir unseren Auftrag erfüllen können. Das verändert sich mit der Veränderung der Welt. Dabei gilt es zu erkennen, dass Kirchenentwicklung mehr ist als Strukturveränderung.
Wir nehmen ernst, was uns als Ressource zur Verfügung steht. Es hat sich schon viel getan und es tut sich einiges. Indem wir die Melodie Gottes aufnehmen und unsere Aufgaben priorisieren, werden wir fit für die Zukunft werden. Bewahren ist nicht der einzige Weg.
Auf diesem Weg wollen wir synodal (wörtlich übersetzt – gemeinsamer Weg) unterwegs sein, Vielfalt zulassen und Neues ausprobieren. Fehler dürfen passieren. Gott kann auch aus unserem „Mist“ einen Dünger machen. Jeder und jede ist dabei gefragt.
Bruno Almer, Leiter des Ressorts Seelsorge, ging in seinem Statement der Frage nach „Wer ist Kirche und wozu?“ Für unsere Kirchenentwicklung in der Steiermark ist dabei das Zukunftsbild „Gott kommt im Heute entgegen“, das 2019 von Bischof Krautwaschl in Kraft gesetzt wurde, von Bedeutung. Die 11 Kapitel sind 11 Leitpflöcke, die uns Orientierung geben oder anders ausgedrückt, 11 Farben, mit denen wir das Bild von Kirche malen. Er führte vier zentrale Elemente aus:
Menschenorientierung kommt vor Kirchenorientierung gemäß der Frage Jesu „Was willst du, dass ich dir tue?“
Unterwegs sind wir als Solidargemeinschaft, offen für den Dialog und bereit, unseren Beitrag zu einem guten Leben zu leisten.
In der Spannung von Tradition und Innovation wollen wir Bewährtes stärken und Neues fördern.
Synodalität ist dabei ein Lebensprinzip. Dabei wollen wir ermöglichen und befähigen.
Am Nachmittag wurden gelungene Projekte vorgestellt. Dabei waren auch unser Netzwerk Erwachsenenbildung und das Projekt „Regional (er)leben“ von Pastoralreferentin Christine Tschuschnigg, GO-ON Suizidprävention und Caritas Steiermark. Auf Interesse stießen auch das Pilotprojekt Engagementförderung und die Pioniere, wo Monika Brottrager-Jury in unserer Region in Begegnungen auslotet, wo zukünftig Kirche in Kooperation mit anderen für Menschen da sein kann. Leoben Göß erzählte von ihrem englischsprachigen Gottesdienst.
Mehrere Austauschrunden, ein Trendcafe, geistliche Unterbrechungen und ein Auftritt der Bischöflichen Hauskapelle rundeten einen vielgestaltigen, gelungen Tag ab.
Herbert Schaffenberger
Teilnehmer:innen aus unserem Seelsorgeraum Hochschwab Süd